Für die Weiterentwicklung von Bildung und Kultur im digitalen Zeitalter wirkt die Corona-Krise offenbar als Katalysator. Aus den zaghaften Versuchen zur Ermöglichung umfassender Teilhabe im Netz ist über Nacht zwingende Notwendigkeit geworden, um Information, Kommunikation und soziale Interaktion mit Leben zu füllen. Digitale Kanäle wirken mehr denn je als Kitt für die gesamte Gesellschaft.
Die Corona-Pandemie verändert derzeit das Leben aller Menschen. Sorge um die eigene Gesundheit, Ängste im Hinblick auf wirtschaftliche Folgen und Skepsis gegenüber politischen Entscheidungen sind ebenso real wie die Herausforderungen beruflichen, schulischen und privaten Alltag neu zu organisieren. In dieser Situation leistet derzeit die Medienpädagogik einen erheblichen Beitrag. und bietet Ideen, wie Teilhabe, Kooperation, Innovation und (Bildungs-)Gerechtigkeit neu gedacht werden können. Medienpädagogik in der digitalen Welt sorgt in diesem Verständnis für neue Kontakte und begleitet innovative Zugänge zu Bildung, Kultur und sozialem Miteinander. Digitale Angebote in den Bereichen Schule, Streaming-Dienste aus Museen oder Plattformen für virtuelle Meetings werden durch medienpädagogische Fachkräfte gerahmt und weiterentwickelt. Digitale Spaltung wird sichtbar Die aktuelle Verlagerung zahlreicher Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten in den Online-Bereich offenbart gleichzeitig ein massives Problem in der Gesellschaft, auf das JFF – Institut für Medienpädagogik seit vielen Jahren hinweist. Wenn Information, Bildung, Kommunikation und Interaktion hauptsächlich virtuell stattfinden, wird aktuell die digitale Spaltung (digital divide) sichtbarer denn je. Soziale, kulturelle und ökonomische Teilhabe stehen leider immer noch in unmittelbarer Abhängigkeit zum sozio-ökonomischen Status von Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Inklusion, Integration und medienkompetentes Agieren erreichen nur einzelne Teile der Gesellschaft. Medienpädagogik konkret – auch in der Corona-Krise Das Medienzentrum München des JFF (MZM) ist eine medienpädagogische Einrichtung der Landeshauptstadt München in Trägerschaft des JFF – Institut für Medienpädagogik. Die Einrichtung steht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendmediengruppen aus München zur Verfügung. Seinen Zielen entsprechend regt das MZM Kinder und Jugendliche zum aktiven und kreativen Umgang mit den Medien an und fördert damit die Entwicklung von Medienkompetenz. Aktuell sind die Räumlichkeiten des MZM aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Die Angebote laufen in der Mehrzahl jedoch weiter und wurden vollständig auf Online-Kanäle umgestellt. In einem ersten Schritt wurden dazu die digitalen Ressourcen ausgebaut und Konzepte zur Teilhabe von Heranwachsenden entwickelt. Neben zeitlich offen strukturierten Angeboten bietet das MZM aktuell verschiedene Online-Workshops an. Auf eigenen Plattformen wurde die Möglichkeit geschaffen, Ideen und eigene Medienprojekte zu präsentieren. Darüber hinaus wurden die bereits bestehenden datenschutzsensiblen Videochaträume ausgebaut. Bereits in den ersten Tagen nach Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen wurde die Plattform #corona_alleinzuhaus ins Leben gerufen. Darauf werden Videos, Fotos, Podcasts, Memes oder einfach lose Gedanken, Reportagen oder Tagebuch-Einträge gesammelt und vorgestellt. Mitmachen ist für alle möglich. Mittlerweile beteiligen sich neben Kindern und Jugendlichen auch Familien und andere Münchner Einrichtungen. Derzeit werden auf der Plattform Kreativ-Challenges initiiert. „Wir sind nicht weg, wir sind nur zu Hause“ lautet das Motto der Jugendredaktion Dein LiFE. Die Lust am Austausch innerhalb der Redaktion hat in den zurückliegenden Tagen eher noch zugenommen und im Format LiFE Dailies werden für IGTV im Instagram-Channel täglich Clips und Reflexionen über den Alltag in Zeiten von Corona gepostet. Die Redaktion der jungen Talente auf egoFM produziert mit Smartphones von zu Hause aus. All-online-Workshop-Formate und medienpädagogische Beratung Das Medienzentrum München bietet aktuell u.a. diese Workshops an:
Das Medienzentrum München des JFF unterstützt und begleitet auch in der aktuell schwierigen Lage Kinder, Jugendliche, Eltern, Familien und pädagogisch Tätige in der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen. Dabei verfolgen alle Projekte konsequent partizipatorische Ansätze und ermöglichen damit umfassende Teilhabe an allen relevanten Prozessen und Entscheidungen für Heranwachsende. Der Medienpädagogik im Verständnis des MZM kommt aktuell und weit darüber hinaus eine zentrale Bedeutung in der Ausgestaltung des demokratischen Gemeinwesens zu.
Pressekontakt: Medienzentrum München | Anja Berg | Tel.: +49 (0)89.12 66 53-0 | Messenger: 0160.162 24 24 | medienzentrum@jff.de
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Alle lieben Dich
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Geboren, nur um da zu sein
Bist Du für Dich, doch nicht allein
Du bist bei Dir, doch eingebettet
In was Dir fehlt und was Dich rettet...